Wir sind jetzt (Februar) mitten in der Lammzeit. Eigenartiger Weise haben wir bislang fast nur Einlinge. Diese sind allerdings sehr schön.
Die Geburten gingen bislang problemlos vonstatten und alle Mutterschafe sind zum Glück imstande ihre Nachkommen gut zu ernähren.
Wie ging es uns 2023
Nun, ich habe euch/Ihnen ja bereits beschrieben wie unser Frühjahr abgelaufen ist.
Wir haben also 33 Lämmer auf unseren Wiesen herumspringen sehen.
Zu unserem Glück hatten wir ein etwas normaleres Jahr mit einigen Regenperioden, die dazu führten, dass unsere Weiden, selbst im Hochsommer, saftig und grün waren.
Also genug Futter für alle. Allerdings, um in diesem Jahr das Heulager voll zu bekommen mussten wir 2x Heu machen. Das Wetter hat zum Glück mitgespielt und es ist uns gelungen unser Lager zu füllen, so dass wir beruhigt in den Winter gehen können.
Kurzzeitig gab es dann im September doch den Moment mit der Frage: wohin mit den Schafen, da sie ja noch nicht auf die Heuflächen durften. Wir haben also einen kleinen Teil der Heufläche abgezwackt und dann ging es. Die Flächen sehen immer noch gut aus, so dass wir die Tiere bestimmt bis in den Dezember draußen lassen können. Zumindest am Tag.
Die kommende Lammzeit ist dann schon Ende Januar. Wir sind mit 16 Mutterschafen in die Zucht bzw. Deckzeit gegangen, obwohl wir eigentlich auf 15 reduzieren wollten.
Hierfür gibt es einen wirklich schönen Grund und auch eine nette Geschichte.
Wie immer fand die diesjährige Körung in Berkholz Meyenburg in der Nähe von Schwedt statt. Wir traten mit 3 Jungböcken und 3 Zibben an. Zum einen muss ich ehrlich gestehen ist diese Veranstaltung seit 2-3 Jahren sehr gut besucht. Es kommen aus allen Ecken Deutschlands die Pommernzüchter. Es gab insgesamt 20 Jungböcke und 48 Zibben.
Aber was in diesem Jahr los war, kann ich selbst kaum glauben.
Wie seit einigen Jahren bestand die Körkommission aus dem furchtbar strengen und genauen Zuchtleiter, der Zuchtwartin und einem Schäfermeister aus Mecklenburg Vorpommern.
Was auch immer geschehen ist jedenfalls konnte man bei fast allen Züchtern bemerken, dass die Körnoten durchaus besser waren als in der Vergangenheit. Möglicherweise selektiert man doch noch intensiver, nach noch strengeren Kriterien um nicht immer so schlechte Noten zu bekommen, bevor man seine Tiere zur Körung anmeldet.
Auch wir haben 6 Zibben und 5 Jungböcke durch den Winter gefüttert. Oftmals erkennt man auch erst nach der Schur, ob das eigentliche Wollfließ gleichmäßig in Qualität und Farbe ist.
Um dann im Juli 3 Böcke und 3 Zibben zu melden.
Unsere 3 Mädels haben leider nicht die allerbesten Noten bekommen.
Von den dreien ist nur Pippilotta Wertklasse 1 die anderen beiden hatten zu weiche Wolle (die Spinnfrauen freuen sich) und die Grundstellung der Beine war nicht so optimal.
Hmm, naja sie sind gesund und Lämmer können sie auch bekommen, wir haben jetzt alle 3 ins Herdbuch aufgenommen, da wir ansonsten zu viele sehr alte Schafe haben.
Nun aber zu den Böcken. Unsere Böcke Philippe und Pilou wurden 1a und 1c Sieger der Veranstaltung, Philippe wurde Mr. Uckermark.
Wow, das tut gut, nach so vielen Jahren ohne Siegerehrung eine Wohltat. Unser letzter Erfolg war auf der Bundesshow 2017.
Nun zu der netten Geschichte. Eigentlich wollte unser älterer Sohn Antoine seinen Kumpel in Hamburg besuchen, dieser hat aber kurzfristig abgesagt und ich fragte so beiläufig, ob er nicht mitkommen möchte. (Bislang kommen beide Söhne immer wenn wir Sie brauchen aber ansonsten hören wir immer: Nein die Viecher machen zu viel Arbeit, sie wollen damit nichts zu tun haben.) Ich war schon ziemlich erstaunt als er spontan sagte, ja na klar.
Okay, soweit so gut. Nun waren die Böcke gekört und sollten zur Prämierung in den Ring. Da ich Fotos machen wollte, sprang Antoine auf schnappte sich Philippe und ging in den Ring. Nun hat ja Philippe gewonnen, jetzt stand er da, mit dem Siegerbock. Alle Augen auf ihn gerichtet mit dem Siegerteller , strahlte er über das ganze Gesicht. Und dann sagte der Zuchtleiter, ja wie schön und hier sehen wir den Nachwuchs einen Jungzüchter, kurzzeitig sah ich wie mein Sohn erstarrte, es stand ihm auf der Stirn „ nein, nein das bin ich nicht“.
Er erzählte weiter, ja ich schau mal in die Runde, so wünschen wir uns das doch alle. Und wirklich, fast alle Züchter sind in unserem Alter oder älter, haben mit dem Kopf genickt.
Was für ein schöner Augenblick.
Im Jahr 2006 kauften wir die ersten 5 Schafe. Seitdem sind wir, eingetragene Züchter, im Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg und züchten diese Rasse in Herdbuchzucht.
Ende Oktober haben wir unsere Lamm- Schlachtung.
Bestellungen gerne ab September
Sie können es sich dann gerne am 1. Wochenende im November, frisch direkt vom Züchter abholen.
In jeder Herde findet sich ein schwarzes Schaf, heißt es. Auf dem "Bauernhof am Strochennest" in Fernneuendorf sind schwarze Schafe nicht die Ausnahme ...